Man sieht einen Mann mit Hut und Brille, welcher vor einer Feuchtfläche steht und in der Hand eine Pflanze betrachtet.
Walter Hollering an der Ziegelhütte mit Pillenfarn in der Hand. (Quelle: G. Frohmader-Heubeck)

Nachruf auf den Ehrenvorsitzenden Walter Hollering

 

Unser erst kürzlich ernannter Ehrenvorsitzender Walter Hollering ist nach schwerer Krankheit Ende September gestorben. Mit großer Anteilnahme haben viele Mitglieder der Kreisgruppe Wunsiedel den Geobotaniker am 1.Oktober 2021 bei einer Trauerfeier in Wunsiedel verabschiedet.Das frühe Lebensende des langjährigen Vorsitzenden trifft die Kreisgruppe Wunsiedel und alle Naturschützer sehr. Mit ihm geht eine Ära zu Ende.

 

Walter Hollering hat in den 24 Jahren seines Engagements sehr viele botanische Exkursionen geleitet. Geduldig und mit feiner Didaktik hat er Interessierten die unterschiedlichsten Stimmen in der Vogelwelt beigebracht und, immer humorvoll, in die Welt der heimischen Pilze eingeführt. Seine Stellungnahmen in strittigen Naturschutzprojekten waren fundiert, sein Auftreten in Gremien mutig. Seine Expertisen mit fachlicher Einordnung von neu oder wieder gefundenen Wildpflanzen, Moosarten, Pilzen und Flechten sind weit über den Landkreis hinaus anerkannt.Walter Hollerings Gutachten und Gebietsbeschreibungen, die Nahaufnahmen der Pflanzen- und Tierwelt von großer Ästhetik enthalten, bleiben dem Naturschutz jedoch erhalten.

 

Eine besondere Herzensangelegenheiten waren ihm der Moorschutz: die Ausweitung von Renaturierungen im Naturschutzgebiet Zeitelmoos und die Sicherung von geologisch interessanten Quellmooren, in denen er mit besonderem Spürsinn kleinste, äußert seltene, botanische Raritäten fand, waren die Themen seiner letzten Jahre.

 

Wenige Monate vor seinem Tod erklärte sich Walter Hollering bereit, auch nach seinem gesundheitsbedingten Rückzug von dem LBV-Vorstandsteam, die neu gegründete Steuerungsgruppe beratend zu unterstützen. Gerne hätte er sich weiter eingebracht und geforscht. Es ist unglaublich schade, dass er keine Zukunft hat - ein ganz großer Verlust. Wir werden das Erbe von Walter Hollering pflegen und Möglichkeiten nutzen, sein Engagement fortzusetzen. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner langjährigen, ihn stets begleitenden Lebenspartnerin Martina Gorny.

 

Man sieht einen Mann mit einem Fuß auf einem Baumstumpf. Hinter ihm sind viele Baumstümpfe, eine regelrechte Kahlfläche zu sehen
Michael Fichtner auf einer Moorrenaturierungsfläche 2018/19 (Quelle: G. Frohmader-Heubeck)

Nachruf für unseren Weggefährten, Wasserexperten und Naturfreund Michael Fichtner

 

Unser langjähriges Vorstandsmitglied Michael Fichtner ist im April 2019 viel zu früh verstorben.

 

Michael Fichtner hat die Kreisgruppe mit seinem Fachwissen und seiner Kompetenz entscheidend mitgeprägt. Legendär waren seine Führungen im FFH-Gebiet entlang der Eger, wo er seine Arbeiten zur naturnahen Gestaltung der Egerauen vorstellte. Immer fand er Zeit, bei unseren Arbeitseinsätzen in den kreiseigenen Biotopen dabei zu sein und uns die Funktion der heimischen Moore, die Gewässerökologie im Allgemeinen nahezubringen.

 

Bei der letzten Jahresversammlung im März 2019 hat er uns im Beisein des Landesvorsitzenden Dr. Norbert Schäffer einen fundierten, bildreichen Vortrag über seine Tätigkeiten für die Wasserrückhaltung gehalten.

 

Durch sein Engagement sind neue LBV-Flächen im Zeitelmoos angekauft worden, die früheren Feuchtwiesen mit ihren Quellsümpfen und Entwässerungsgräben sind offen, ein Verbund zu den zentralen Zeitelmooswiesen im Naturschutzgebiet ist wiederhergestellt. Wasser staut sich durch sein diffiziles Bauwerk an dem Hanggrabensystem zurück, die ersten Tiere und Pflanzen des Moorlebensraumes sind als Pioniere bereits angekommen.

 

Der "Wassermann " Michael Fichtner hat sehr viele, bleibende Spuren an den Fließ- und Stillgewässern im Fichtelgebirge hinterlassen und uns vieles gelehrt.

 

Die Nachricht vom Tod unseres Naturfreundes und Experten Michael Fichtner hat uns tief erschüttert. Wir werden ihn nicht vergessen und im ein ehrendes Andenken bewahren. Unser besonderes Mitgefühl gilt seiner Familie.

 

Christian Kreipe, Grudrun Frohmader-Heubeck und Gisela Kreipe (v.l.n.r.) Quelle: Beate Küspert
Christian Kreipe, Grudrun Frohmader-Heubeck und Gisela Kreipe (v.l.n.r.) Quelle: Beate Küspert

Nachruf für unsere frühere stellvertretende Kreisgruppenvorsitzende Gisela Kreipe

 

Wir gedenken Gisela Kreipe, die am 15. Oktober 2023 viel zu früh aus dem Leben trat.

Landschaftspflegerin Gisela Kreipe hat als junge Naturschutz-Fachkraft mit Willi Jackwert, Peter Finsel und Werner Schulze als Vorstände, die Kreisgruppe Wunsiedel des Vogelschutzbundes Anfang der 80 Jahre auf den Weg gebracht.

 Mit ihr haben wir findig in den 90er Jahren angefangen, unsere Biotope in Nagel und Tröstau zu kaufen.

Unser gemeinsames, gleichberechtigtes Vorstandsteam mit Almut Wieding und Peter Finsel hat ab 1988 super funktioniert. Gisela Kreipe war eine engagierte Naturschutzbeirätin, die energisch die Hand hob bei strittigen Eingriffen in unsere Fichtelgebirgsnatur. Mit ihr und ihrem geschätzten Mann Christian waren die Kreisgruppenmitglieder auf Exkursionen an den Balaton im ungarischen Komitat Veszprem, wir waren in Greifswald und auf Vogelfahrt zum Rötelseeweiher bei Cham und haben Wiesenbrüter im nahen Tschechien gesucht.

 

Von unserer Feuchtwiesenmahd im erworbenen LBV-Biotop bei Breitenbrunn gibt es wunderschöne, alte Bilder ihrer mithelfenden Tochter Ulrike mit Kumpel Benedikt – oder später Uli und dem die Plane mit dem Mähgut ziehenden Islandpony Irpa bei der Biotoppflege in unserem blütenreichen Kalkflachmoor bei Oberweissenbach.

Wir haben robuste Coburger Fuchs-Schafe zur Beweidung im Schutzgebiet der Basaltkuppe auf den Steinberg bei Kothigenbibersbach organisiert und uns um den Goldenen Scheckenfalter gekümmert und haben Unterstände für das gefährdete Rotvieh in Kleinwendern gebaut, als Gisela Kreipe ab 1992 ihre Tätigkeit als Fachkraft kontinuierlich wieder aufnahm. Die Zusammenarbeit der LBV Kreisgruppe mit ihr und ihren Kolleginnen und Kollegen der Naturschutzbehörde im Landkreis Wunsiedel i. Fgb. blieb weiter sehr konstruktiv.

Wir hätten sehr gerne weiter mit ihr gelacht und ihr ein langes, gesundes Leben mit ihrer Familie und all ihren Freundinnen und Freunden gewünscht. Sehr, sehr schade.

 

Dankeschön für alles, Gisela.

Almut Wieding
Almut Wieding

Nachruf für Almut Wieding - langjährige Vorsitzende der Kreisgruppe Wunsiedel

 

Die Kreisgruppe Wunsiedel trauert um Almut Wieding, die ehemals in Marktredwitz beheimatet war.

 

Almut Wieding war unsere engagierte 1. Kreisgruppen-Vorsitzende in der Zeit von 1988 - 1997.

 

Mit ihr wurden viele ökologische Trittsteine im Landkreis durch Ankauf gesichert: Feuchtflächen in Nagel und Tröstau, Nahrungsflächen für den Weißstorch in Marktleuthen, Biotopergänzungen in Oberweissenbach.

 

Mit ihr wurden die Kenntnisse um unsere heimische Vogelwelt durch Vogelstimmenwanderungen und Exkursionen bei vielen von uns vertieft. Ihre Daten flossen in die Wiesenbrüterkartierungen ein, sie pflegte einen regen Austausch mit vielen Vogelkundlern und Naturschützern weit über die Landkreisgrenzen hinaus.

 

Bei vielen strittigen Projekten in dieser Zeit wies Almut Wieding engagiert auf die Gefährdung der vorkommenden, besonderen Fauna und Flora hin. Sie regte die Ausweisung von Schutzgebieten an und hatte einen Sitz für den LBV im Naturschutzbeirat des Landkreises Wunsiedel i. Fichtelgebirge.

 

Almut Wieding ist am 13.03.2020 im Alter von 84 Jahren in Bayreuth gestorben. Die Kreisgruppe Wunsiedel des LBV ehrt das Andenken an Almut Wieding, eine vielseitig interessierte Vogel- und Naturschützerin, die ihre Spuren zur Bewahrung unserer Fichtelgebirgs-Landschaft hinterlassen hat.